
Christina Roetger
Okt. 2025
Hemden waschen
So machen Sie alles richtig
Das Herrenhemd ist weit mehr als nur ein Business-Klassiker. Es spiegelt Stilbewusstsein wider – im Büro, bei besonderen Anlässen, aber auch in der Freizeit. Doch so treu das Hemd Sie durch den Alltag begleitet, so sehr verdient es auch etwas Aufmerksamkeit. Mit der richtigen Pflege bleibt der Stoff formstabil, die Farbe frisch und der Kragen in Form – Tag für Tag, Wäsche für Wäsche.
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Hemden waschen: So geht es Schritt für Schritt
Das Waschen eines Hemdes klingt banal, doch wer lange Freude an seinen Lieblingsstücken haben möchte, sollte schon vor dem ersten Waschgang einiges beachten.
1. Das Pflegeetikett
Der wichtigste Schritt, wenn es darum geht, Hemden richtig zu reinigen. Ein Blick ins Pflegeetikett verrät Ihnen nicht nur die richtige Waschtemperatur, sondern auch, ob das Hemd in den Trockner darf oder besser an der Luft trocknet.
2. Hemden richtig sortieren
Trennen Sie Ihre Hemden immer nach Farben und Materialien. Weiße Hemden gehören ausschließlich zur weißen Wäsche, denn nur so bleibt das strahlende Weiß auch nach vielen Waschgängen erhalten. Farbige und dunkle Hemden sollten Sie am besten mit ähnlichen Farbtönen getrennt waschen, um ein Ausbluten der Farben zu verhindern. Seidenhemden oder Modelle aus besonders feinen Stoffen haben ohnehin einen eigenen Pflegezyklus – sie gehören in der Regel nicht in die Trommel, sondern werden idealerweise von Hand gewaschen.
3. Nicht vergessen: Kragen und Knöpfe
Bevor es in die Waschmaschine geht, sollten Sie diese Details nicht vergessen: Knöpfen Sie das Hemd zu, klappen Sie den Kragen und die Manschetten nach oben und entfernen Sie gegebenenfalls die Kragenstäbchen. Diese kleinen Helfer sind zwar entscheidend für die Form, können sich bei Hitze aber verformen oder unschöne Druckstellen hinterlassen. Bei Hemden mit eingenähten oder verklebten Stäbchen gilt: Das ist kein Qualitätsmangel, entscheidend ist das Material. Wer auf Nummer sicher gehen will, achtet beim Kauf auf Metallstäbchen, die sich problemlos mitwaschen lassen.
4. Flecken entfernen
Gerade Business-Hemden müssen viel aushalten: Sei es Kaffeeflecken, Talgspuren am Kragen oder Essensreste. Die goldene Regel lautet daher: Flecken immer vorbehandeln, bevor das Hemd in die Waschmaschine kommt. Gallseife oder ein mildes Flüssigwaschmittel wirken wahre Wunder gegen Fett- oder Eiweißflecken. Besonders der Kragen verdient eine Extrabehandlung, da sich hier Hautöle und Schweiß sammeln, die zu unschönen Rändern führen können. Feuchten Sie den Kragen leicht an, geben Sie ein wenig fettlösendes Mittel – etwa Spülmittel oder Shampoo für fettiges Haar – darauf und lassen Sie es kurz einwirken. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann das Hemd über Nacht in einer Schüssel mit warmem Wasser und etwas Waschmittel ruhen.
Drehen Sie Ihre Hemden vor dem Waschen auf links oder geben Sie sie in einen Wäschesack. So schützen Sie den Stoff vor Reibung und verlängern seine Lebensdauer – besonders bei edleren Materialien.
Welches ist das richtige Waschprogramm für Hemden?
Die meisten Hemden bestehen aus Baumwolle oder einem Baumwollmischgewebe. Sie sind robust, aber empfindlich gegenüber falscher Behandlung. Moderne Waschmaschinen bieten daher oft ein spezielles Hemdenprogramm, das perfekt geeignet ist: Es wäscht bei niedrigen Temperaturen, mit sanften Trommelbewegungen und einem reduzierten Schleudergang, um Faltenbildung zu vermeiden.
Falls Ihre Maschine über kein solches Programm verfügt, wählen Sie das Programm „Pflegeleicht“ oder „Feinwäsche“. Wichtig ist, dass die Trommel nicht zu voll ist, da Hemden Platz brauchen, um sich frei zu bewegen. Das sorgt nicht nur für eine gleichmäßige Reinigung, sondern reduziert auch Knitterfalten.
Beim Waschmittel gilt:
- Weiße Hemden sollten mit Vollwaschmittel gewaschen werden, da es Bleichmittel enthält, das für strahlende Helligkeit sorgt.
- Bunte und dunkle Hemden bleiben mit Color- oder Feinwaschmittel länger farbintensiv.
- Flüssigwaschmittel sind hier meist die bessere Wahl, da sie sich gleichmäßig verteilen und keine Rückstände hinterlassen.
Bei welcher Temperatur kann ich Hemden waschen?
Nicht jedes Hemd verträgt dieselbe Waschtemperatur. Hemden aus Baumwolle dürfen meist bei 40 bis 60 °C, Hemden aus Mischgewebe bei 30 bis 40 °C gewaschen werden. Feine Stoffe wie Seide oder Viskose fühlen sich dagegen bei maximal 20 °C am wohlsten. Dunkle oder kräftige Farben sollten Sie immer besser kühler waschen, um ein Verblassen zu verhindern.
Beim Schleudern gilt: Weniger ist mehr. Eine niedrige Drehzahl zwischen 600 und 800 Umdrehungen pro Minute verhindert, dass sich tiefe Falten bilden oder das Gewebe ausleiert. Die Wäsche ist danach zwar etwas feuchter, dafür aber deutlich glatter und leichter zu bügeln.
Handwäsche für empfindliche Stoffe
Seide, Leinen und sehr feine Hemden, wie zum Beispiel Smoking-Hemden, mögen es sanft. Verwenden Sie lauwarmes Wasser und ein mildes Feinwaschmittel. Reiben oder wringen Sie den Stoff nicht, sondern bewegen Sie ihn vorsichtig im Wasser. Spülen Sie das Hemd anschließend gründlich aus, um Waschmittelrückstände zu vermeiden, und drücken Sie es sanft aus – niemals drehen.
Am besten trocknen Sie das Hemd nach der Reinigung auf einem Handtuch liegend oder auf einem gepolsterten Bügel, so trocknet es gleichmäßig und formschonend. Und sollten Sie selbst in Sachen Handwäsche sich unsicher sein, ist die professionelle Reinigung die beste Alternative.
Ein Spritzer Essig im letzten Spülgang neutralisiert Waschmittelreste und lässt das Gewebe frisch duften.
Klassiker mit Anspruch: Weiße Hemden waschen
Weiße Hemden sind immer elegant, aber auch etwas pflegeintensiver. Selbst kleinste Flecken oder Grauschleier fallen sofort ins Auge. Um das Weiß lange strahlend zu erhalten, empfiehlt es sich, nur mit reinweißer Wäsche zu waschen und regelmäßig ein Bleichmittel auf Sauerstoffbasis zu verwenden. Auch Zitronensaft oder Natron können bei Vergilbung wahre Wunder wirken.
Achten Sie außerdem auf die Dosierung des Waschmittels: Zu viel Pulver kann Rückstände hinterlassen, zu wenig sorgt für Grauschleier. Eine regelmäßige Reinigung der Waschmaschine – insbesondere der Gummidichtung – verhindert, dass sich Schmutz auf hellen Stoffe überträgt.
Nach dem Waschgang: Hemden richtig trocknen
Entscheidend ist, dass Sie ein Hemd sofort nach dem Waschen aufhängen. So verhindern Sie Knitterbildung und sorgen dafür, dass es in Form bleibt. Ideal ist ein breiter Kunststoff- oder Holzkleiderbügel, auf dem der Stoff glatt fällt.
Der Trockner darf nur dann verwendet werden, wenn dies auf dem Etikett ausdrücklich erlaubt ist. Nutzen Sie ein Schonprogramm mit niedriger Temperatur und nehmen Sie die Hemden heraus, solange sie noch leicht feucht sind. Das spart Bügelzeit und erhält die Passform.
Ein einfacher Trick
Trocknen Sie Ihre Hemden für fünf bis zehn Minuten im Trockner, hängen Sie sie dann auf – der Dampf glättet die Fasern fast von selbst.












